… denn sie hatten keinen Raum in der Herberge
Maria und Joseph hatten sich die Zeit der Schwangerschaft bestimmt anders vorgestellt. Aber von höchster Stelle kommt der Befehl, dem sich niemand widersetzen kann: Volkszählung! Bitte jeder zum Einwohnermeldeamt in seiner Heimatstadt.

Aber die beschwerliche Reise ist nicht das einzige Problem.
Bei der Ankunft in Bethlehem sind bereits alle Unterkünfte ausgebucht. Das Reservierungssystem ist längst zusammengebrochen. Nur ein Platz im Stall ist noch zu haben.
Für die meisten von uns ist diese vorweihnachtliche Zeit ähnlich herausfordernd.
Entscheidungen der Politik geben in diesen Corona-Tagen die Rahmenbedingungen vor, unter denen wir Weihnachten feiern dürfen. Oft ändern sich kurzfristig einzelne Bestimmungen. Kaum haben wir für eine Herausforderung eine Lösung gefunden, gibt es Neues zu beachten.
In unseren Kirchen und Gemeindehäusern können wir nicht wie gewohnt unsere Weihnachtsgottesdienste feiern. Da ist plötzlich kein Raum mehr in der Herberge. Wie Maria und Joseph finden wir das meistens nicht lustig, sondern eher mühsam und anstrengend. Das könnte die Weihnachtsfreude schon im Keim ersticken.
Er lässt Weihnachten werden. Ein stärkeres Hoffnungssignal kann es kaum geben. Es gibt eine Zukunft, wo sie keiner erwartet hat. Maria und Joseph machen die Erfahrung: Unser Gott ist da. Er hat sich nicht zurückgezogen.
Auch wenn in diesen Tagen für viele von uns das Gewohnte durcheinandergerät, dürfen wir wissen: Gott verändert sich nicht. Er ist auch heute da. Selbst wenn noch so viel Unsicherheit herrscht, wie sich die Dinge weiter entwickeln werden, Gott stellt sich an unsere Seite.
Weihnachten ist das größte Hoffnungszeichen. Die Geburt Jesu mitten hinein in diese chaotische Welt macht sichtbar: Auch für uns gibt es eine Zukunft. Die ist nicht abhängig von unseren Wünschen und Befindlichkeiten, auch nicht von unseren Ängsten und Sorgen, sondern von Gottes guten Gedanken mit uns Menschen.

© unsplash.com
Mit adventlichen Grüßen
Hartmut Hunsmann